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Als
Kind nannte man mich im Internat (ich hab' drei Internate genossen, das
meine ich ernst) "Zicke, Zacke, Hamsterbacke"!!! Das
hat mich zum etwas krankhaftem Sammeln inspiriert. Ganz schlimm wurde
es als meine liebe Exfrau mir einen Aschenbecher in Form des "Kölner
Doms" geschenkt hat. Da fing ihr Martyrium erst so richtig an. Ich
möchte mich für ihre überstrapazierte Geduld herzlichst
bedanken. Dann entdeckte ich einen Bericht über Werbeascher im "Stern".
Ich war davon begeistert. Da wurd' es noch schlimmer...
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Dann
sammelte ich Bakelitdosen, dann Schuhanzieher mit Werbung,
dann Taschenspiegel und Messer mit Werbung, dann Klozieher
mit Aufschrift, dann Andenkenlöffel aus Silber mit emallierter
Laffe, dann Werbefiguren, dann Kindernähmaschinen, dann
alte Puppen, dann "ADAC" Zielfahrtplaketten, dann
Spazierstöcke mit Stocknägeln, dann anderen Werbeschnickschnack
und dann handelte ich mir so langsam Unverständnis von Seiten meiner
lieben Exfrau ein. Jetzt mußte ich um jedes größere neue
Sammelteil mit ihr in harte Verhandlungen gehen. Heimlich was in die Wohnung
deponieren, das klappte auch nicht. Die mir Angetraute merkte aber auch
alles und das so flott. Da mußte ich schon zu Bestechungsversuchen
greifen, oder ich durfte nur noch ein Teil gegen ein schöneres eintauschen.
Ja, ja wir Sammler haben es schon schwer. Irgendwann sind wir dann auch
einsam und verlassen mit unseren Sammlungen und haben keinen Platz mehr
für andere Menschen nicht nur in der Wohnung. Ach ja ich vergaß
doch glatt die Werbeflaschen mit Musik und tanzenden Puppen,
die größeren oder kleineren Werbelichtobjekte (die 4 Meter
lange Montblancleuchte mußte doch glatt auf den Dachboden, wo der
doch fast auch schon ganz voll war), die Segelschiffmodelle und die
ein oder zwei anderen Dinge, die ich auch noch sammelte.
Einen ganz ganz großen Dank auch an meine Exschwiegereltern,
deren Schuppenräume ich in Beschlag nahm, und das auch noch heute tun
darf. So manchen Winter kamen sie nicht an die Kohlen ran zum Heizen, da
mein Krempel den Zugang dazu versperrte. Irgendwann haben sie sich dann
klugerweise eine Gasheizung einbauen lassen. Da hatte ich dann noch mehr
Platz, um die paar Dinge zu lagern, die ich so gesammelt habe. Doch damit
ist jetzt endgültig Schluss. Ich hab nur noch die unbedingt nötigsten
Dinge des täglichen Gebrauchs bei mir in der Wohnung. Komisch, die
Frauen, die immer ganz flugs wieder bei mir ausziehen, nachdem sie kaum
ihren viel zu vielen Krimskrams ausgepackt haben, und sich hier irre viel
ausbreiten, sehen das etwas anders. Ich sag's ja immer: "Männer
und Frauen passen nicht zusammen".
So jetzt muß ich aber noch flott auf den Flohmarkt. Sonst schnappt
mir doch noch einer von diesen verrückten Sammlern den Erdalwerbeaschenbecher
mit der goldenen Krone auf dem Froschkopf weg, den ich ja nur noch haben
will.
Dann ist aber ganz bestimmt Schluß mit dem blöden Sammeln. Ich
bin doch wohl nicht krank im Kopf. Oder doch, Marc???? |