
...von
Kunstobjekten und anderer Seltsamkeiten
Jeder Kunstschaffende ist stolz auf die lange Latte seiner Ausstellungen,
seien es nun Einzelausstellungen, Gruppensex...oh das war ein freudscher
Fehler, ich mein' natürlich Gruppenausstellungen oder Wanderausstellungen.
Da kann der geneigte Betrachter sehen und erfahren, wo der Künstler
schon überall nichts oder fast nichts verkauft hat. Deshalb haben wohl
so viele von ihnen Zweit- und Drittberufe. Begehrt ist z.B. die Beschäftigung
als Nachtwächter, da ist man weg von der Familie, hat seine Ruhe und
kann kreativ tätig sein. Außerdem kann man sich von den Laudatioergüssen
mancher unverständlichen Vorreden einer Vernissage erholen, und von
dem Sturm auf den Prosecco und, wenn es eine schöne Ausstellungseröffnung
ist, auf die Schlacht um die belegten Häppchen mit Lachsersatz.
Faszinierend ist auch immer, was andere in den Kunstwerken sehen. Ganz toll
sind auch immer die klug dargebotenen Erkenntnisse anderer, was der Künstler
mit dem jeweiligen Werk aussagen will. Vielleicht hatte er ja auch nur einen
Termin bei der Bank, hatte zu viel Farbe angerührt, wollte sie nicht
wegschütten, und hat deshalb den Pinsel etwas viel schneller als sonst
über die Leinwand sausen lassen. Das wird dann als die ungebrochene
Dynamik des Taifuns im Künstler gedeutet. Na ich übertreibe und
hab ja in echt auch gar keine Ahnung.
Jetzt mal eine Liste, wo ich überall noch nicht ausgestellt habe:
ksdiekfgpgööflddksdk, edlfsdierprüreöqu, Sammelausstellung
kdawpoerkfrsom, kd3qwi0ßrw0ßö..
ldwoieuepeor934jk, lkreoewi
.dksrorpf.,em,ü.ö. jmewpeie--
lkdldppfkf, modjoJapan,ie20eß0
nsuisd8rk43i489.jewo9eio3jk...
n666728947439löö, Hauptstraße 56
kaeir9
usw. usw. usw. usw. usw.
Im Guggenheim in Bilbao hatte ich auch noch keine Hängung oder neue
Stellung, deshalb hab auch ich noch nichts verkauft.
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Aber
hier hatte ich schon überall aber auch fast ganz und gar nicht beachtete
Ausstellungen:
Auf der Wanderdüne in der Sahara, rechts vom Arkatusgebirge.
Die suche ich heute noch, die ist doch glatt mit unbestimmtem Ziel verschwunden.
Auf dem Parkdeck des seit 2 Jahren geschlossenen Kaufhofs in Altona.
Das war auch nicht der Rausreisser.
In der Aula der Uni, während der Semesterferien, da haben mich
die Kunstfreundinnen und- freunde auch nicht vermutet.
Auf dem Männerklo des alten Bundeskanzleramtes, als schon alle
in Berlin waren. Seitdem ist meine Sympathie für Politiker auch nicht
mehr so groß.
In der geschlossenen "Neuen Flora", noch nicht mal das
Phantom war da. Na, die Konservenmusik des Musikels hat mich so wenigstens
nicht beim Lesen und Träumen vom großen Geld gestört. Wenigstens
der Hausmeister hat über meine Kunstobjekte den Kopf geschüttelt
und mir einen Vogel gezeigt.
Im Stadtparkbad habe ich während der Winterpause alleine mit
meinen Kunstwerken gefroren. Jetzt ist der Stacheldraht von "Davina,
oder die verpasste Chanche" ziemlich verrostet. Aber dafür ist
der Sekt schön kalt geblieben.
Die Werke meiner unerschöpflichen Kreativität hat im Jahre
des Herrn 2000 im Herbst die Nordsee und der "Blanke Hans" auf
der Hallig Hooge geschluckt und noch nicht wieder ausgespuckt. Die Rechnung
vom Seenotrettungskreuzer "Hans Albers" kann ich zum Glück
bis zu den Frühjahrsstürmen 2009 in Raten zahlen. Diese Ausstellung
war also auch nicht als der große "Hit" zu bezeichnen. Ich
wär nur bald als einer der unbekanntesten unbekannten ertrunkenen Künstler
auch nicht berühmt geworden. |
Bei meinem neuen Geldgeber, dem Arbeitsamt, hab ich schon 3 mal
während der Feiertage meine Werke dargeboten. Das hat auch nicht
die ersehnte Berühmtheit gebracht, und meinen Bekanntheitsgrad in
die Höhe schnellen lassen.
Nach so Frusterlebnissen geb ich fast immer die Höllenkohle vom Arbeitsamt
postwendend auf dem Weinsofa meiner Psychotherapeutin aus. Die hat dann
aber wenigstens immer wieder so einen tollen Tip für Ausstellungslokationen
auf Lager.
Sie gibt mir immer wieder neuen Mut, Kraft und Zuversicht in meine Zukunft
als freischaffender Küntstler. Sie berät mich und tröstet
mich übrigens auch bei der Suche nach einer Frau, die mich toll und
aufreisserisch findet. Ihre nicht endende Mühe in diesem Dillemma
finanziere ich mit meinem Erbe.
Wenn ich also dann wieder so richtig depri drauf bin, muß ich wieder
was mit Draht umwickeln. Zum Glück hab ich eine große Wohnung
und ein Grundstück in der Sahara mit unheimlich viel Platz. Aber
wenigstens meine Arbeitslosen Männergruppe, meine Familie und meine
Psychotherapeutin halten zu mir. Das gibt immer wieder neuem Mut. Draht
findet man ja an jeder Ecke.
www.stephansfrust.de. und .com...
Aber die Ausstellungen in dem tollen Kindergarten "Große Murmel"
nach meinen Reisen und zu Geburtstagen und anderen Feiern haben mir wirklich
große Freude bereitet. Dank an meine Exkolleginnen für ihre
Hilfe.
(Nachbarschaftsverein Neustadt eV. Jungiusstraße 3, 20355 Hamburg,
Tel: 040-354289)
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